Der Klimawandel in Sachsenheim
Der Klimawandel in Sachsenheim

Der Klimawandel in Sachsenheim

Sachsenheim wird wärmer und trockener – eine Datenanalyse von 1988 bis 2020

Klimawandel, ein Begriff, der uns täglich in den Medien begegnet. Doch was bedeutet dieser für viele von uns abstrakte Begriff für die Entwicklung des Klimas der Stadt Sachsenheim?
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir die Daten des Deutsche Wetterdienstes (DWD) für Sachsenheim ausgewertet.

Der DWD stellt auf seiner Internetpräsenz Wetterdaten für Sachsenheim für die Jahre 1988-2020 kostenlos zur Verfügung. Bei der Auswertung der Daten wurde auf die Jahresdaten zurückgegriffen.

Minimale, maximale und durchschnittliche Temperaturen

Abbildung 1 zeigt das Jahresmittel der maximalen (schwarze Line), der minimalen (blaue Linie) und der durchschnittlichen Tagestemperaturen (rote Linie).

Die gepunkteten Linien sind jeweils der Durchschnitt über den gesamten Betrachtungszeitraum.
Für die maximale Temperatur lag der Durchschnitt bei 15,43 Grad Celsius. Mit 17,3 Grad Celsius war 2018 das wärmste Jahr, 1996 mit 13,11 Grad Celsius das kälteste.
Bei der minimalen Jahrestemperatur lag der Durchschnitt bei 5,82 Grad Celsius, mit dem kältesten Jahr 2010 (4,27 Grad Celsius) und dem wärmsten Jahr 2018 (6,77 Grad Celsius).

Bereits hier ist auffällig, dass in den letzten Jahren des Betrachtungszeitraums die Temperaturen immer oberhalb des Durchschnitts lagen.

Abbildung 1

Im Folgenden wird die durchschnittliche Lufttemperatur (rote Linie) genauer untersucht: In Abbildung 2 ist die durchschnittliche Jahrestemperatur zu sehen. Die schwarze horizontale Linie zeigt jeweils den Durchschnitt über den Betrachtungszeitraum. Der Temperaturjahresdurchschnitt lag bei 10,5 Grad Celsius (Standardabweichung: 0,67). Das kälteste Jahr war 1996 mit 8,76 Grad Celsius, das wärmste 2018 mit 11,9 Grad Celsius Durchschnittstemperatur.

Bei der Temperatur ist seit 2010 ein kontinuierlicher Aufwärtstrend zu erkennen. Zudem war seit dem Jahr 2013 keines der Folgejahre mehr unterhalb der Durchschnittstemperatur.

Abbildung 2

Dieser Trend lässt sich auch mittels linearer Regression visualisieren (Abbildung 3): Die blauen Punkte auf der linken Seite des Diagramms zeigen die Messwerte der Temperaturen für jedes Jahr. Die rote Linie ist die lineare Regression, welche die Temperaturentwicklung zeigt. Hier wird deutlich, dass die durchschnittliche Jahrestemperatur zwischen 1988 und 2020 um ca. 1 Grad Celsius angestiegen ist.

Das Diagramm auf der rechten Seite bildet die Messwerte für die verschiedenen Jahre ab und färbt diese je nach Wertebereich ein. Die Temperatur reicht von dunkelblau für kältere Jahre bis hin zu dunkelrot für heißere Jahre. Auch hier fällt auf, dass die Farben für die fortschreitenden Jahre zunehmend im roten Bereich zu finden sind.

Abbildung 3

Neben der durchschnittlichen Jahrestemperatur ist auch das absolute Maximum der gemessenen Temperatur für jedes Jahr interessant (Abbildung 4). Der Trend ist hierbei ähnlich wie bei der Durchschnittstemperatur, jedoch steigt die maximale Temperatur sogar um ca. 2 Grad Celsius an. Auch der Wertebereich auf der rechten Seite geht zunehmend in den violett-schwarzen Bereich.

Abbildung 4

Niederschläge

Bei der Betrachtung der Niederschläge als dritte Komponente neben Durchschnittstemperatur und der maximal gemessenen Temperatur zeigt sich ein Trend in die umgekehrte Richtung, nämlich eine Abnahme der Niederschläge (siehe Abbildung 5).

Im langjährigen Mittel beträgt die Niederschlagshöhe in Sachsenheim 721,14 mm (schwarze Linie, Standardabweichung: 114,53). Das niederschlagsärmste Jahr war 2003 mit 477.3 mm, das niederschlagsreichste 2002 mit 1024.1 mm. Seit 2014 waren alle Jahre unter dem Gesamtdurchschnitt.

Abbildung 5

Die Visualisierung der Niederschläge mittels linearer Regression (Abbildung 6) deutet darauf hin, dass sich die jährlichen Niederschläge abnehmend entwickeln. Auch der Wertebereich auf der rechten Seite verschiebt sich zunehmend in den hellgrünen Bereich.

Abbildung 6

Fazit

Sollte sich die Entwicklung steigender Temperaturen und abnehmender Niederschläge in dieser Weise fortsetzen oder sogar noch verschlimmern, müssen wir zukünftig mit vermehrten Dürren, Waldbränden und zahlreichen weiteren negativen Konsequenzen für Mensch und Umwelt rechnen. Es ist Zeit zu handeln! 

Quelle: eigene Darstellungen mit Daten des Deutschen Wetterdienstes (https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/observations_germany/climate/annual/kl/historical/jahreswerte_KL_04349_19880101_20201231_hist.zip)